Würdiger Saisonabschluss

05. September 2018

Lukas Weißhaidinger beendet die Saison mit Rang 2 in Zagreb

Diskus-Ass Lukas Weißhaidinger belegte beim 18. Saison-Start (EM-Qualifikation inbegriffen) in Zagreb mit einer Weite von 64,50 m hinter dem jamaikanischen Diamond-League-Sieger Fedrick Dacres (68,17 m) den zweiten Rang, wies bei dem IAAF-World-Challenge-Meeting u.a. den WM-Dritten Finley (64,21) und den EM-Vierten Simon Pettersson (61,07) in die Schranken. Insgesamt waren in Zagreb 10 Athleten aus 7 Nationen am Start. Heute, Mittwoch, hatte der 26-jährige Oberösterreicher erstmals nach mehr als 11 Monaten trainingsfrei, der Urlaub kann - abgesehen von einigen Sponsorterminen - ab sofort beginnen.

Zum Saisonabschluss zieht Coach Gregor Högler eine mehr als zufriedene Bilanz. Der ÖLV-Sportdirektor im Interview:

Das Starterfeld in Zagreb war durchaus hochklassig, wie ist dieser 2. Rang beim letzten Saisonstart zu bewerten?
Gregor Högler: "Luki hat sich mehr als würdig in den Urlaub verabschiedet. Finley, Pettersson, Urbanek und Smikle zu schlagen, kann sich sehen lassen. Unsere Saisonbilanz 2018 bricht alle Rekorde. Wenn mir das einer im Februar gesagt hätte, dass Lukas EM-Bronze gewinnt, 8 Saisonsiege feiert, beim Diamond-League-Finale Fünfter wird und dazu noch 3 x Rekord wirft, hätte ich das in der Sekunde unterschrieben. Unglaublich, aber wahr: Lukas hat sich sowohl im Training, als auch im Wettkampf mit der neuen (Wurf-) Technik gegenüber dem Vorjahr im Schnitt um gut 2 Meter gesteigert. Das ist für einen Weltklasse-Athleten ein unglaublich guter Wert! Darauf lässt sich aufbauen!"

Was war für Dich persönlich heuer der schönste Moment?
Högler: "Das Finale in Berlin. Nach der schwachen Qualifikation waren wir doch beide einigermaßen ratlos. Am Tag X hat dann aber alles geklappt. Diese Medaille ist eine Entschädigung für all die Arbeit der letzten Jahre. Und sie ermöglicht uns, weiter auf Top-Niveau arbeiten zu können. Dieser 3. Rang gibt Sicherheit. Bis Tokio 2020 werden wir unser volles Programm durchziehen können. Das beruhigt. Und für Luki ist das erste Edelmetall eine Extra-Portion Selbstvertrauen. Mit einer Medaille wirft es sich bekanntermaßen leichter. Er braucht niemanden mehr etwas zu beweisen - nur sich selbst."

Lukas kann ab sofort - mit Ausnahme einiger Sponsortermine - den wohlverdienten Urlaub antreten. Wie geht's da dem Coach?
Högler: "Ich arbeite noch eine Woche weiter, dann habe auch ich frei. Wir haben seit mehr als 11 Monaten durchtrainiert. Jetzt brauchen wir beide eine Pause - aber zunächst muss ich noch die Weichen für die nächste Saison stellen. Wie gesagt: Heuer ist wirklich alles aufgegangen, der neue Lukas Weißhaidinger ist so stark wie noch nie und endgültig im engsten Kreis der Weltklasse angekommen. Er hat seine erste Medaille gewonnen, wirft mittlerweile im Schnitt 65 Meter. Das ist ein Wert, den nur ganz wenige erreichen. Seine neue ÖLV-Rekordmarke liegt über jener des aktuellen Olympiasiegers. Alles Superlative, die mich als Trainer sehr stolz machen. Aber wie sagen wir immer: Stillstand ist Rückschritt. Wir wollen uns jeden Tag verbessern. D.h. wir wollen im Umfeld noch professioneller werden, die Wurftechnik weiter verfeinern. Ich weiß, was Luki dazu braucht. Diese Rahmenbedingungen will ich in den nächsten Tagen sicherstellen. Damit auch ich beruhigt in den Urlaub fahren kann."

IAAF-World-Challenge Meeting, Zagreb, Diskuswerfen der Männer (04.09.2018), Endstand: 1. Fedrick Dacres (JAM) 68,17; 2. Lukas Weißhaidinger (AUT) 64,50 m; 3. Mason Finley (USA) 64,21 m.