Werfen ohne Erwartungsdruck
Donnerstag: Austrian-Top-Meeting Eisenstadt
Morgen, Donnerstag, steigt ab 17 Uhr die 2. Station der ÖLV Austrian-Top-Serie mit dem Raiffeisen-Meeting in Eisenstadt. Die Diskuswerfer – allen voran der WM-Dritte und Lokalmatador Lukas Weißhaidinger – treffen sich zur Nacht-Session ab 20.45 Uhr. 8 Athleten haben genannt, darunter der Rumäne Alin Alexandru Firfirica, der WM-Vierte von Doha (er musste sich Weißhaidinger um ganze 36 Zentimeter geschlagen geben) und U23-Weltrekordhalter Kristjan Ceh (SLO/Saisonbestleistung: 68,75 m). Der 28-jährige Oberösterreicher sieht dem Showdown durchaus gelassen entgegen.
Mit welchen Erwartungen fährst Du nach Eisenstadt?
Lukas Weißhaidinger: „Mir hat in St. Pölten das richtige Timing gefehlt. Ich würde sagen, man merkt langsam, dass die Corona-Krise doch Substanz gekostet hat. Mir fehlt es aktuell etwas an der nötigen Standfestigkeit. Ich habe bei den Test-Meetings in Schwechat mit großer Euphorie, aber auch enormer Anstrengung an meinem bestehenden Rekord gekratzt. Die 70 Meter waren in Reichweite, sind knapp nicht passiert. Das ist kein Beinbruch.“
Was bedeutet das für Deine Saisonplanung?
Weißhaidinger: „Das werden wir erst nach den Meetings in Eisenstadt, Graz (18.7.) und Arndorf (1.8.) entscheiden. Aber eines ist klar: Ich kann ohne großen Erwartungs- und Erfolgsdruck werfen. Mittelfristig ist es sicher besser, meine Kräfte zu sparen und möglichst früh mit der eigentlichen Olympia-Vorbereitung zu beginnen. Ich würde sagen: Ein bisschen Schonung tut meinem Körper sicher gut. Höchste Priorität ist, gesund zu bleiben, für Tokio kein erhöhtes Risiko einzugehen. Ich kann mir persönlich derzeit nicht vorstellen, in diesem Sommer noch in einen Flieger zu steigen.“
Das heißt eine persönliche Saison-Bestleistung oder gar ein Rekord ist nicht zu erwarten?
Weißhaidinger: „Ich rechne derzeit mit Weiten um 64 und 65 Meter. Das ist unter den derzeitigen Umständen absolut in Ordnung. Klar ist: Nächstes Jahr muss ich bei Olympia liefern, nicht heuer.“
Wie sieht’s Deine Konkurrenz?
Weißhaidinger: „Stahl und Dacres halten es wie ich: Sie werden ihr Pulver nicht jetzt verschießen. Aber natürlich kommt Stahl um einen Start in Stockholm nicht herum, sofern das Diamond-League-Meeting im August tatsächlich stattfinden kann. Er muss als Lokalmatador dabei sein. Ich werde es vorsichtiger angehen, jedes Ansteckungsrisiko vermeiden.“
Weitere Highlights beim Burgenland-Gastspiel der ÖLV-Austrian-Top-Serie: Über 100 m der Frauen will die Grazerin Alexandra Toth ihren Fehlstart mit anschließender Disqualifikation in St. Pölten von letzten Samstag vergessen machen. Beate Schrott versucht sich erstmals in der Freiluftsaison über ihre Spezialdisziplin 100 m Hürden. Die 31-jährige Niederösterrin bekommt es neben Dauerrivalin Karin Strametz auch mit der Ungarin Luca Kozak (Saison-Bestleistung: 12,86 ) und den ÖLV-Mehrkämpferinnen Ivona Dadic und Sarah Lagger zu tun.