Vamos a la playa

12. März 2021

2 Wochen Wurftraining auf Teneriffa

Diskus-Ass Lukas Weißhaidinger fliegt mit Coach Gregor Högler am Sonntag für zwei Wochen nach Teneriffa. Mit im Gepäck sind 4 biomechanische Spezial-Kameras samt Software-Equipment und acht Kabeltrommeln. Gut 60 kg, persönliche Sachen nicht inbegriffen. "Wir brauchen warme Temperaturen, um im Freien werfen zu können. Und wir brauchen Outdoor-Würfe, um gezielt an der Wurftechnik arbeiten zu können", erklärt Gregor Högler."Die Kameras helfen mir bei der Analyse."

"Prinzipiell freue ich mich riesig auf Teneriffa und darauf, endlich im Freien werfen zu können. Wenn die ersten Disken entsprechend weit fliegen, dann kommt bei Gregor und mir traditionell Erleichterung auf. Dann wissen wir, wir sind in Sachen Vorbereitung am richtigen Weg. Bei Würfen gegen ein Wurfnetz fehlt uns diese Aussagekraft", betont der ÖLV-Rekordhalter.

In den letzten Jahren verbrachte Coach Gregor Högler fast jede Nacht mit der Auswertung der Daten der biomechanischen Kameras. "Da hab' ich für die Auswertung eines einzelnen Wurfes 7.000 Klicks, sprich eine gute Stunde, gebraucht. Mit den neuen Kameras geht das in wenigen Minuten." Mit Hilfe der High-Tech-Analyse will das Erfolgsduo den Grundstein für den ersten "70-m-Wurf" im Rahmen eines Wettkampfs legen. Im Training in Schwechat flog der Diskus schon einmal über die magische Grenze, im Wettkampf fehlt dem 29-jährigen noch dieses Erfolgserlebnis. Lukas Weißhaidinger: "Wenn ich es mir aussuchen könnte, wären die Olympischen Spiele in Tokio der ideale Zeitpunkt für meinen ersten 70-m-Wurf."

Ein bisschen Nervosität ist vor der Abreise nicht wegzuleugnen. "Die Hoffnung war, dass ich bereits mit COVID-Impfung in den Flieger steigen kann. Aber daraus ist nichts geworden. So mussten wir auch Portugal schweren Herzens absagen. In Teneriffa sind die Bedingungen für uns aktuell nicht ganz so ideal, weil wir das Stadion nur zu vorgegebenen Zeiten benutzen können. Das Ansteckungsrisiko nehmen wir bewusst auf uns, um uns ideal auf Tokio vorbereiten zu können. Aber ganz wohl ist mir natürlich nicht - auch wenn wir vom Verband aus ein gutes Präventionskonzept haben. In der Südstadt lebe ich in der Bubble. Für Teneriffa bleibt uns keine Wahl - natürlich besteht beim Fliegen Ansteckungsgefahr. Aber das Freilufttraining kann einfach nicht mehr länger warten", gibt Lukas Weißhaidinger zu. "Nicht weniger als 35 der potentiellen Tokio-Konkurrenten sind schon geimpft, nur die Deutschen und Lukas noch nicht. Klar entsteht uns da ein Wettbewerbs-Nachteil", meint Gregor Högler.