Tag des Sports

25. September 2021

20. Jubiläumsausgabe im Prater: Lukas Weißhaidinger stand im Mittelpunkt

Lukas Weißhaidinger hatte an diesem 20. Tag des Sports im Wiener Prater besonders viel zu tun. Der 29-jährige Oberösterreicher wurde von Sportminister Werner Kogler für seine Olympia-Bronzemedaille geehrt und vom Bundesheer mit dem "Military Sports Award" ausgezeichnet. Ein Besuch - samt Autogrammstunde - beim ÖOC durfte nicht fehlen. Ö3-Moderator Daniel Kulovits bat den ÖLV-Rekordhalter am ÖOC-Stand zum Interview.

Lukas, wie stressig ist so ein Tag des Sports für einen Top-Athleten wie Dich?

Lukas Weißhaidinger: "Ein Olympia-Finale ist stressig. Oder ein Diamond-League-Meeting. Nicht aber der Tag des Sports. An so einem schönen Tag wie heute macht es doppelt Spaß. 2017 war ich das letzte Mal dabei. Seither habe ich drei Medaillen gewonnen, bei EM, WM und Olympia. Gefühlt kennt mich jetzt jeder, auch die Kinder... Sie fragen mich, wie aufregend das Olympia-Finale für mich persönlich war oder wollen wissen, wie man dazu kommt, Diskuswerfer zu werden. Ich genieße die Aufmerksamkeit und bin dankbar, dass ich mich bei den Fans mit Autogrammen und Selfies für die Unterstützung bedanken darf. Ich finde es toll, dass man hier das gesamte heimische Sportprogramm kennenlernen kann. Jedes Kind, jeder Jugendliche, der so zum Sport findet, ist ein Gewinn für die Gesellschaft."

Die Frage wollen wir vertiefen: Wie wird man Diskuswerfer?

Weißhaidinger: "Wenn man, wie ich als Kind beim Mittagessen mit Oliven herumschießt. Dann ist Diskuswerfen die geeignete Art, sich zu beweisen. Ich wollte immer alles werfen. Beim 1. Diskus-Training in Taufkirchen hätte ich um ein Haar den Toyota von Trainer Sepp Schopf getroffen. Zum Glück ist nichts passiert und ich bin dabei geblieben... Die Leichtathletik bietet für jeden Geschmack, für jedes Talent die richtige Disziplin. Dass aus mir kein Sprinter oder Langstreckenläufer werden kann, war schnell klar."

Wie stolz macht Dich die Tatsache, diese erste (männliche) LA-Olympia-Medaille für Österreich gewonnen zu haben?

Weißhaidinger: " Ich habe im Alter von 8 Jahren das erste Mal Olympische Spiele (Sydney 2000) im Fernsehen verfolgt. Seit damals dachte ich: Das ist cool, da will ich auch hin. Dass ich jetzt sogar eine Bronzemedaille um den Hals hängen habe, ist einerseits unwirklich, andererseits einfach nur schön. Anders formuliert: Wir - mein Umfeld und ich, allen voran Trainer Gregor Högler - haben in den letzten 20 Jahren sehr viele richtige Entscheidungen getroffen. Das macht mich stolz."

Du sprichst jetzt offen davon, auch Olympia-Gold anzustreben. Was braucht es dafür?

Weißhaidinger: "Natürlich kann man den Olympiasieg nicht erzwingen. Aber je weiter du nach oben kommst, desto schwieriger und auch teurer wird es, konkurrenzfähig zu bleiben. Für Tokio haben wir eine Kühlkammer angeschafft und 8 biomechanische Kameras samt Software. 2020 war es ein spezielles Kraftrainingsgerät. Du musst immer weiter investieren, dir neue Dinge einfallen lassen. Das nächste Investment wird eine Messplatte für den Diskuswurfkreis, um jede Belastung während des Abwurfs exakt messen zu können."

Hast Du jetzt in den nächsten Tagen und Wochen auch Zeit für Dich?

Weißhaidinger: "Zum Glück habe ich jetzt Urlaub. Ich werde das Nichtstun genießen. Trainiert wird erst wieder ab Mitte Oktober."