Laserbehandlung & Sekt mit Hanna

21. Mai 2018

Lukas Weißhaidinger lässt den Rehlingen-Sieg und die Rekordjagd Revue passieren.

Diskus-Ass Lukas Weißhaidinger setzte im Saarland seine Rekordjagd fort.Der 26-Jährige schlug am Pfingstsonntag in Rehlingen (GER) die komplette deutsche Diskus-Elite - u.a. Olympiasieger Christoph Harting und den Olympiadritten Daniel Jasinski. Binnen der letzten 3 Wochen verbesserte er den Österreichischen Rekord um 1,74 Meter. Vor seinem Rückflug am Pfingstmontag nach Wien sprach der Oberösterreicher über das Meeting in Rehlingen und "die Form seines Lebens". 

Das Meeting in Rehlingen hat gar nicht nach Wunsch begonnen. Wie war das Happy-End mit zwei Rekordwürfen möglich?
Lukas Weißhaidinger: "Ehrlich gesagt: Ich weiß es nicht. Das war anfangs mein schlechtester Wettkampf meiner Karriere, nach Wurf 3 dann der beste - nichts für schwache Nerven!"

Lag's an der Knöchelverletzung (Außenbandzerrung im linken Sprunggelenk)?
Weißhaidinger: "Ich hab' den Knöchel 8 Mal bandagiert, hatte keine Schmerzen. Das Aufwärmen verlief noch gut, auch die ersten zwei Versuche beim Einwerfen. Dann kam plötzlich der Knacks. Nach zwei schlechten Versuchen im Wettkampf hab' ich mir gesagt: Du musst ruhiger werfen, mehr auf die richtige Technik achten. Mit hektischen Bewegungen erreichst du nichts... Der dritte Versuch war dann wirklich gut. Endlich über 60 Meter, dachte ich. Die Linien waren vom Abwurfkreis nicht zu erkennen. Erst beim Umziehen haben mich die deutschen Kollegen auf die Weite aufmerksam gemacht. Dann erst habe ich realisiert, dass der Wurf weit über 68 Meter war. Ich war echt baff! Warum es plötzlich funktionierte? Ich kann es nicht genau sagen."

Wie ist dieser Erfolg in Rehlingen einzustufen?
Weißhaidinger: "Die Weite spricht für sich, mit 68,98 m bin ich wieder die Nummer 3 der Weltrangliste. Das Teilnehmerfeld konnte sich wirklich sehen lassen - ich hab' den Olympiasieger, den Olympia-Dritten und den Olympia-Fünften geschlagen."

Du hast 3 Jahre gebraucht, um die alte Rekordmarke von 67,24 m auszulöschen, aufgestellt 2015 in Schwechat. Jetzt wirfst Du innerhalb von 3 Wochen gleich 3 Mal neuen Rekord, kratzt an der 69-Meter-Marke. Was machst Du heuer anders?
Weißhaidinger: "Ich hab's immer gesagt: Rekorde lassen sich nicht planen, die passieren eben. Jetzt sind sie innerhalb weniger Wochen mehrmals passiert. Das hat sicher mit der Technikumstellung zu tun.Wir konzentrieren uns jetzt noch mehr auf die Abwurfphase, auch das Krafttraining haben wir weiter ausgebaut. Und im Moment passt mein Selbstvertrauen, es läuft im Jahr 2018."

 



Bei vier Saisonstarts stehen bislang 3 Siege, 3 Rekorde zu Buche. Wie geht's weiter?
Weißhaidinger: "Die wichtigen Meetings kommen erst, allen voran die EM in Berlin. Mein nächster Start wird bei der Diamond League in Rom sein (31.5.). Die Vorgabe lautet: Weiter möglichst konstant Top-Leistungen abzuliefern."

Wie verbringst Du den restlichen Pfingstmontag - mit Training oder Erholung?
Weißhaidinger: "Ich werde mit Gregor (Högler, Coach, ÖLV-Sportdirektor) die nächsten Trainingseinheiten planen, den lädierten Knöchel mittels Lasertherapie behandeln lassen, dann mit Hanna (Freundin) und einem Glas Sekt auf meinen Sieg anstoßen! Die komplette deutsche Diskus-Elite schlägt man schließlich nicht alle Tage!"