Der Sonne hinterher
Elftägiges Trainingslager an der Algarve-Küste
Ab in den Süden, der Sonne hinterher. Auf Diskus-Vize-Europameister Lukas Weißhaidinger und Speerwurf-Europameisterin Victoria Hudson warten beim Trainingslager in Albufeira (POR), im äußersten Süden Portugals, Temperaturen von knapp 20 Grad. Während Touristen-Scharen nach Delphinen Ausschau halten, geht’s für Vicky und Lukas darum, mit Trainer Gregor Högler die Basis für große Weiten in der LA-Saison 2025 zu legen. Die Weltmeisterschaft findet von 13. bis 21. September in Tokio statt, die beiden ÖLV-Asse sind erst an den letzten drei Wettkampftagen im Einsatz. „Der Saisonhöhepunkt geht rund vier Wochen später als gewohnt in Szene. Der zeitgerechte Formaufbau wird zur großen Herausforderung“, weiß der Erfolgscoach.
Gut 20 Trainingseinheiten sind in elf Tagen an der Algarve-Küste geplant, das Wurftraining steht für die beiden ÖLV-Asse im Vordergrund. „Ob die Flugkurve tatsächlich passt, das lässt sich mit Bestimmtheit nur im Freien sagen. Bei uns im Winter werfen wir notgedrungen nur in ein Wurf-Netz (in der Halle). Deshalb kommt Portugal für uns jetzt zur rechten Zeit“, betont Lukas Weißhaidinger.
Wie schon im letzten Jahr setzt der Oberösterreicher auf noch mehr Schnellkraft beim Abwurf. „Wir sind in Rom und auch in Paris mit der neuen Technik gut gefahren. Jetzt geht es für uns darum, diese neu-eingelernte Technik schrittweise weiterzuentwickeln und zu verfeinern. Von den Trainingseinheiten in Albufeira erwarte ich mir erste wichtige Aufschlüsse, um in weiterer Folge noch an der ein oder anderen Stellschraube drehen zu können.“
Nach EM-Silber 2024 soll in diesem Jahr die nächste WM-Medaille – nach Bronze 2019 in Doha - folgen. „In Tokio habe ich 2021 Olympia-Bronze geholt. Ich habe nur die besten Erinnerungen an das Stadion. Dabei waren die Fans wegen der Corona-Pandemie noch ausgesperrt. Diesmal wird’s mit Sicherheit ungleich lauter und stimmungsvoller“, freut sich der 32-Jährige. „Klar ist aber auch, dass die Konkurrenz im Diskus-Werfen noch nie so stark war. Mindestens 10 Werfer haben das Zeug, eine Medaille holen zu können.“
Gute Trainingseinheiten in Albufeira wären ein erster Schritt zu weiterem Edelmetall.