6.000 $, Stockholm-Zusage & Olympia-Ticket

03. Mai 2019

Diamond-League in Doha: Ein Auftakt, der Lust auf mehr macht...

ÖLV-Diskus-Rekordhalter Lukas Weißhaidinger und Coach Gregor Högler stand die Erleichterung ins Gesicht geschrieben. Der freitägige Diamond-League-Auftakt in Doha, erste internationale Bewährungsprobe & WM-Generalprobe, war ganz nach Wunsch verlaufen. Der EM-Dritte von Berlin musste sich im Konzert der Weltbesten nur Vize-Weltmeister Daniel Stahl (SWE) geschlagen geben. Die Saison-Bestmarke von 66,90 m brachte das Olympia-Limit für Tokio 2020, einen Preisgeld-Scheck von 6.000 Dollar und die fixe Startzusage fürs zweite Diamond-League-Meeting in Stockholm (30.5.). Noch bevor's zum verdienten Abendessen ins Hotel ging, zog das rot-weiß-rote Erfolgsduo eine erste Bilanz.

Wie wichtig war dieser 2. Rang im ersten Aufeinandertreffen der internationelen Elite?
Lukas Weißhaidinger: "2018 war meine mit Abstand beste Saison. Da noch was draufzulegen, ist nicht leicht. Dass ich gleich im 1. internationalen Meeting so gut werfe, bringt jede Menge Selbstvertrauen und Erleichterung. Ich bin richtig happy: Doha war mein bester Wettkampf in einem Stadion - d.h. ohne Windunterstützung. Alle sechs Würfe waren richtig gut, schade nur, dass ich viermal knapp übertreten habe. Sonst wäre weitenmäßig noch eine Steigerung möglich gewesen. Platzierungsmäßig ist der 2. Rang mehr, als ich mir vorher erwarten durfte. Heute war Daniel Stahl richtig souverän, mit 3 Würfen über 70 m. Aber auch er ist zu biegen, davon bin ich überzeugt!"

Gregor Högler: "Ich bin richtig stolz. Das Ziel war ein Rang unter den Top-3, geworden ist es Platz 2. Das bringt 6.000 Dollar, dazu im Vorbeigehen auch das Olympia-Limit für Tokio. Und jetzt, d.h. weniger als 2 Stunden nach Ende des Wettkampfs, haben wir auch die fixe Startzusage fürs nächste Diamond-League-Meeting in Stockholm bekommen. Meine Hoffnung, dass ein Platz am Stockerl gleichbedeutend mit einem Fixplatz bei den nächsten Meetings ist, scheint sich zu bestätigen. Das gibt uns jetzt jede Menge Planungssicherheit."

Wie gut hat die WM-Generalprobe hier im Khalifa Stadium geklappt?
Weißhaidinger: "Die Bedingungen waren für mich in Ordnung. Der Wurfkreis ist o.k., d.h. man rutscht nicht. Ich habe mich auf Anhieb wohlgefühlt. 11.000 Zuschauer in einem 48.000er-Stadion, da gibt's noch Luft nach oben für die WM im September. Und auch organisatorisch lief nicht alles nach Plan. Ohne Gregor wär's für mich schwer geworden."

Warum?
Högler: "Die Anreise dauerte doppelt so lang wie angekündigt. Die Diskus-Kontrolle vor dem Wettkampf wurde immer wieder verschoben. Ich bin im Kreis gelaufen, wurde mehrmals vertröstet und woanders hingeschickt. Erst knapp vor dem Wettkampf hatte ich Erfolg. Wenn Luki hier alleine gewesen wäre, hätte er Probleme mit dem Aufwärmen bekommen. Zum Glück greift schon die Olympia-Förderung, deshalb haben wir die finanziellen Mittel, immer zu zweit reisen zu können. Das hat sich heute wirklich ausgezahlt."

Was darf man sich für den weiteren Saisonverlauf erwarten?
Weißhaidinger: "Auch Daniel Stahl ist schlagbar, davon bin ich überzeugt. Meine Würfe, d.h. auch die ungültigen, waren im Ansatz richtig gut. Ich hab' jeweils nur um 1, 2 Zentimeter übertreten. D.h. in Sachen Wurf-Weite ist sicher noch einiges drinnen. Ich bin am richtigen Weg."

Högler: "Unser Anspruch heißt: Luki hat bei jedem Start das Zeug, unter die Top-3 zu kommen. Das wird auch in Stockholm Ende Mai unser Ziel sein."

Stichwort: Weltmeisterschaft im September. Wie wichtig ist dieser 2. Platz im Hinblick auf das Saison-Highlight?
Högler: "Wir haben wertvolle Erfahrungen gemacht, im Umfeld wichtige Leute kennengelernt. Botschafter Willy Kempel hat uns größtmögliche Unterstützung für September versprochen. Auch das beruhigt. Wir werden mit einem guten Gefühl wiederkommen!"


Diamond League, Doha, 3.5.2019, 1. Qualifikationsmeeting, Diskuswerfen der Männer, Endstand: 1. Daniel Stahl (SWE) 70,56 m (DL-Rekord, Meeting-Rekord, Jahres-Weltbestleistung), 2. Lukas Weißhaidinger (AUT) 66,90 (Saisonbestleistung, Olympia-Limit), 3. Ehsan Hadadi (IRI) 66,78, 4. Reggie Jagers III (USA) 64,89, 5. Christoph Harting (GER)64,49 (SB), 6. Piotr Malachowski (POL) 64,45 (SB), 7. Mason Finley (USA) 63,52, 8. Ola Stunes Isene (NOR) 64,45, 9. Moaaz Mohamed Ibrahim (QAT) 58,98 (SB). Qualifikations-Gesamtwertung (nach 1. von insgesamt 4 Meetings): 1. Stahl 8 Punkte, 2. Weißhaidinger 7, 3. Hadadi 6, 4. Jagers 5, 5. Harting 4, 6. Malachowski 3, 7. Finley 2, 8. Stunes Isene 1. Weitere Stationen (Diskus): 30.5. Stockholm (SWE), 16.6. Rabat (MAR), 20./21.7. London (GBR).